IRONMAN Vitoria-Gasteiz
Eva Hering, die erst seit diesem Jahr Mitglied des Tri Team FFB im TuS Fürstenfeldbruck ist, hat sich bei ihrer ersten Langdistanz direkt die Qualifikation für die Weltmeisterschaft auf Hawaii gesichert.
Dabei suchte sich Eva kein gewöhnliches Rennen aus, sondern den IRONMAN Vitoria-Gasteiz, der in der gleichnamigen Hauptstadt der spanischen Region Baskenland ausgetragen wurde. Quasi ein Sightseeingtrip mit sportlichem Rahmenprogramm.
Eva konnte sich im Vorfeld nicht optimal auf das Rennen vorbereiten, vor allem das Lauftraining musste oft anderen Aktivitäten wie Aquajogging und dem Crosstrainer weichen.
Die 3,8km Schwimmen fanden in einem See außerhalb von Vitoria-Gasteiz statt und waren für Eva mehr Pflicht als Kür, da Schwimmen für gewöhnlich ihre schwächste Disziplin darstellt. Im kristallklaren Wasser fand Eva schnell einen guten Rhythmus und konnte sich an einen Schwimmer dranhängen. Mit großer Überraschung kam Eva dann nach 1:06:33h aus dem Wasser, eine Traumzeit für sie.
Der Wechsel auf das Rad erfolgte routiniert und die 180km lange Radstrecke wurde in drei Runden absolviert. In der Wechselzone bekam sie bereits die Information, dass sie ihre Altersklasse anführt. Auf der ersten Runde wurde Eva einige Male durch die schiere Menge an AthletInnen auf der Strecke am Überholen gehindert, was auf der zweiten Runde dank eines mittlerweile entzerrten Feldes besser wurde. Auf der dritten Runde machten sich bei Eva dann Magen und Knie bemerkbar, das Isogetränk des Veranstalters bereitete Probleme und zusammen mit einem Stechen im Knie nahm Eva etwas Tempo raus und konnte den Radsplit nach sehr guten 5:05:45 in der zweiten Wechselzone beenden.
Der Marathon, der Eva noch vom Ziel trennte, führte in vier Runden durch die Innenstadt von Vitoria-Gasteiz und war recht verwinkelt angelegt. Die Stimmung, die hier trotz mittlerweile 32 Grad herrschte, pushte Eva und der Knieschmerz vom Radfahren hat sich auch verflüchtigt. Wer Marathonerfahrung hat, weiß, dass ab Kilometer 30 die Angelegenheit sehr zäh wird. Durch ihre nicht optimale Laufvorbereitung (die längsten Läufe erreichten nicht einmal 10km) war Eva bereits nach 15km auf der Laufstrecke mit diesen Problemen konfrontiert. Zudem hatte sie sich durch konsequentes Kühlen des Körpers und dadurch nassen Socken mehrere Blasen gelaufen. Der verwinkelte Kurs mit vielen Richtungswechseln ließ die Blasen aufreißen und machte den Marathon zur Qual. Trotz der Schmerzen und der teilweise überforderten Helfer an den Verpflegungsstellen kämpfte sich Eva tapfer ins Ziel. Der Zieleinlauf nach 3:37:04h war aufgrund der Schmerzen wenig emotional, wahrscheinlich auch weil sie keine Übersciht über ihre Gesamtzeit und über ihre Platzierung hatte. Ihr Freund hat ihr im Ziel dann mitgeteilt, dass sie sensationelle 9:57:21h benötigt hat und ihre Altersklasse W25 gewonnen hat und als dritte Frau gesamt ins Ziel kam. Damit war das berühmte Ticket nach Hawaii in der Tasche.
Jetzt heißt es Wunden lecken und dann die Vorbereitung für die Weltmeisterschaft angehen, für die sich Eva zum Ziel gesetzt hat, an die gezeigten Leistungen anzuknüpfen.