IRONMAN 70.3 St.Pölten
Beim 11. Ironman 70.3 St. Pölten ging Walter mit knapp 2000 anderen Triathleten in der niederösterreichischen Landeshauptstadt bei seiner ersten Mitteldistanz an den Start.
SWIM
Dieses Jahr gab es in St. Pölten das erste Mal einen Rolling Wave Start, der den Einstieg in Schwimmen und Rennen relativ stressfrei gestaltet hat. Besonders für mich als Newbie im Triathlon sehr angenehm und so habe ich gleich von Anfang an mein Tempo gefunden. Das Besondere an der Schwimmstrecke in St. Pölten ist, dass man gleich in 2 Seen schwimmt: Nach knapp 1000m im Viehofener See gibt es einen ca. 200m langen Landgang (der sich viel länger angefühlt hat…) und danach nochmal 900m im Ratzersdorfer See. Beides zusammen habe ich in knapp 40 Minuten absolviert und so ging es ab in die erste Wechselzone.
T1
Entgegen der lokalen Stimmen hatte es um 8 Uhr leider NICHT das Regnen aufgehört und so stieg aus den Wechselzelten der Dampf in die kalte Morgenluft. Raus aus dem Neo, Helm auf und dann ab zum nassen Rad. Die Räder waren in St. Pölten dieses Jahr in der NV-Arena geparkt. Viele haben auf Grund der langen Wege darüber geschimpft. Ich fand das Bild der über 2000 Räder im Fußballstadion einfach toll. Dank einiger Tipps von René und Fabi im Vorfeld (Sorry für die 1000 Fragen per WhatsApp) lief der erste Wechsel rasch und ohne Probleme ab.
BIKE
Gleich zu Beginn der Radstrecke warteten knapp 20km auf der gesperrten Autobahn. Und so hatte ich trotz strömendem Regen erst einmal ein breites Grinsen im Gesicht, als ich mein neues Zeitfahrrad über die perfekte Fahrbahn fliegen lies. Nach der Autobahn nahm die Strecke ihren Lauf – und Regen und Temperatur machten sich so langsam bemerkbar. Trotz einiger Anstiege wurde es kalt und kälter. Ansonsten fühlte ich mich gut und konnte einige Plätze aufholen.
Bis ca. km 75 – ab da wurde es hart. In einer scheinbar unkritischen Kurve kam irgendwie alles zusammen. Auf nassem Belag kam wie aus dem Nichts eine kräftige Windböe und hat mir bei knapp 60km/h das Vorderrad verrissen. Und so hatte ich wohl viel, viel Glück, dass mir nicht mehr passiert ist, als es mich auf die Straße gelegt hat. Ein freundlicher Helfer der Feuerwehr hat sich gleich um mich gekümmert, mir aufgeholfen, meinen Zustand überprüft, mir geholfen die Kette wieder aufs Blatt zu bekommen und Starthilfe gegeben. So saß ich 3 Minuten später wieder auf dem Rad, doch die rechte Seite hatte es kräftig erwischt. Der Ellenbogen schmerzte, die Hand blutete und die Hüfte machte sich auch bemerkbar. Zum Glück ging es die letzten 15km viel bergab und so konnte ich die 2. Disziplin trotz Crash nach 2h57min abschließen.
T2
Beim Wechsel vom Rad in die Laufschuhe machte sich die Kälte noch einmal bemerkbar. Die Füße waren verkrampft und so fühlten sich die ersten Meter zu (bar-) fuß recht komisch an. Im Wechsel-Zelt musste ich kurz darüber schmunzeln, wie wir Trias so ticken: Der neben mir sitzende Athlet hatte meine Schrammen bemerkt und sich nur kurz und einfühlend danach erkundigt, wie es denn meinem Rad gehe.
RUN
Und so ging es ab auf die Laufstrecke, zu der ich nicht viel schreiben möchte, da sich 21,1km Jammern nicht gut lesen. Der Sturz forderte seinen Tribut und es tat einfach alles weh. So bin ich bis km 15 immer langsamer geworden, doch dann halfen Verzweiflung und RedBull, sodass ich am Ende noch einmal anziehen konnte und doch noch nach knapp unter 2h ins Ziel kam.
Fazit:
Vor dem Rennen hatte ich Angst vor Regen, ich hatte Angst vor Wind und ich hatte Angst davor, beim Laufen einzubrechen… Ich habe bei meiner 1. Mitteldistanz in St. Pölten viel gelernt und war nach 5h46min glücklich im Ziel.
PS:
Meinem Rad geht es übrigens erstaunlich gut. Der Lenker hat eine Schramme abbekommen. Das rechte Pedal und das vollgeblutete Lenkerband müssen gewechselt werden. Ansonsten habe ich wohl auch diesbezüglich Glück gehabt. Trotzdem „lesson learned“ – das wird mir nicht nochmal passieren!