Ironman WM St. George
Nico Scheller stand für das Tri Team FFB des TuS Fürstenfeldbruck bei der IRONMAN Weltmeisterschaft in St. George, Utah am Start.
Für gewöhnlich findet die Weltmeisterschaft des größten Veranstalters von Triathlonwettkämpfen traditionell im Oktober auf Hawaii statt. Durch Corona, diverse Rennabsagen, Einreisebeschränkungen etc. wurde erstmals eine Weltmeisterschaft nicht auf der Insel im Pazifik ausgetragen, sondern in der Wüste Utahs.
Zur Vorbereitung und Akklimatisierung reiste Nico bereits ein paar Tage früher an und machte sich mit der Gegend und dem Klima vertraut. Schnell zeigte sich, dass die trockene Hitze und der starke Wind zur Herausforderung werden würden.
Nach Abschluss der letzten Rennvorbereitungen ging es dann am Race Day sehr früh um 04:00 mit einem Shuttlebus zum Schwimmstart im Sand Hollow State Park. Die Atmosphäre dort war schon eine andere als bei gewöhnlichen Langdistanztriathlons. Kamerateams unterwegs, Hubschrauber für die Liveübertragung in der Luft, hawaiianische Zeremonie als Hommage an den eigentlichen Veranstaltungsort dieser WM ließen Gänsehautfeeling bei allen StarterInnen und ZuschauerInnen aufkommen.
In Startwelle 5 stürzte sich Nico um 07:05 Uhr in die kühlen Fluten, um die 3,8 km Schwimmen zu bewältigen. Dabei wurde es relativ schnell stressig, da Nico auf die vor ihm gestartete Gruppe aufschwamm. Er schaffte es, sich seinen Platz in dieser Gruppe zu erkämpfen und brachte die erste Disziplin nach 1:09:45h erfolgreich hinter sich.
Die Radstrecke ging der routinierte Brucker Triathlet besonnen an. Im ersten welligen Teil des 180km langen Kurses war es für Nico wichtig, bei den Anstiegen nicht zu überzocken und zu viele Reserven zu verbrauchen. Die Anstiege und der Gegenwind machten ihm zu schaffen, zu allem Überfluss ging bei Kilometer 110 auch noch die Wasserflasche verloren und Nico musste fortan auf eine ausreichende Hydrierung und Kühlung achten. Dabei nutzte er die Abfahrten, um sich zu verpflegen und zu kühlen.
Nach der Radstrecke, für die er 5:24:38h brauchte, war Nico klar, dass auch auf dem Marathon das Hitzemanagement und das ausreichende Verpflegen der Schlüssel zum Erfolg sein werden. Die Gesichter der Profiathleten, die ihm auf der sehr anspruchsvollen Strecke entgegenkamen, bestätigten seine Einschätzung. Nach 12 Kilometern auf der Laufstrecke kam Nico in einen guten Rhythmus, soweit dies auf der welligen Strecke möglich war. Mit genügend Eis im Triathloneinteiler schaffte er es, die Körpertemperatur im Griff zu behalten. Trotz allem war ab Kilometer 32 nur noch „Survival Mode“ angesagt.
Der Zieleinlauf war eine große Erleichterung und ließ den Emotionen freien Lauf. Nach sehr guten 10:46:20h kam Nico erschöpft, aber dankbar im Ziel an. Dieses Rennen hat ihm alles an Energie und Erfahrung abverlangt und hinterlässt fantastische Eindrücke von einer Weltmeisterschaft, die er zufrieden und dankbar mit nach Hause nimmt.