Spartan Race Oberndorf

Als Jäger und Sammler ließ ich es mir auch dieses Jahr nicht nehmen mit einem Freund zur Vervollständigung der Trifecta zum Spartan Race nach Oberndorf in Tirol zu fahren.  Trifecta bedeutet in einem Kalenderjahr die Distanzen Sprint (5+km) Super (13+km) und Beast (20+km) der Hindernis-Rennserie zu absolvieren. Da wir im April schon die kurze Distanz im Münchner Olympiapark hinter uns gebracht hatten, mussten wir am 10. und 11. September nur noch Beast und Super laufen.

Dass die angegebenen Distanzen nur ganz grobe Mindestlängen sind, kannten wir schon vom letzten Jahr. Und so waren wir auch nicht überrascht, dass aus den 20+km beim Beast am Samstag am Ende ca. 26km mit nicht zu verachtenden 1600HM wurden. Neben einer wahnsinnig tollen Strecke, die quer durch Wälder, einen Steinbruch, Flüsse, Skipisten, Kuhweiden, Entwässerungsgräben, Bergseen, etc. führte, wartete auf uns strahlender Sonnenschein, tolle Stimmung und den ganzen Tag ein unglaublicher Blick auf den wilden Kaiser.

Auf der Strecke galt es diverse Hindernisse zu überwinden: Steinkugeln tragen, Holzstämme tragen, Eisenketten tragen, Sandsäcke tragen. Über Holzwände, unter Stacheldraht. Durch Schlamm und Gebirgsseen. Seile hoch, Seile runter. etc… Der anstrengendste Abschnitt war für die meisten wohl ein Aufstieg mit insgesamt knapp 900HM an einem Stück (und die 25kg Sandsack, die es für die letzten 100HM auf die Schultern gab). Hier habe ich dann auch eine deutliche Leistungssteigerung durch das letzte halbe Jahr Triathlon-Training gemerkt: Wo ich Sandor letztes Jahr noch hinterher gehechelt bin (und zu den 95% gehörte, die immer mal wieder einen Moment Pause im Hang machen), musste ich dieses Jahr oben 5 – 10 Minuten auf ihn warten… Ein weiteres persönliches Highlight war für mich, dass ich bei meinem 6. Spartan Race das erste Mal beim Speerwurf getroffen habe. Klingt nicht besonders beeindruckend, die Erfahrung (auch die eigene) zeigt aber dass hier 9 von 10 Spartanern nicht treffen. Nicht treffen oder ein Hindernis nicht zu schaffen bedeutet beim Spartan Race 30 Burpees zur Belohnung. Davon sind wir bis kurz vor Ziel ziemlich verschont geblieben. Am Ende wurde es dann aber nochmals richtig knackig: Um den Zuschauern im Ziel etwas zu bieten waren hier mehrere kräftezehrende Hindernisse aneinander gereiht. Horizontal über ein Seil klettern, 5m Seil nach oben, Monkey Bars („hangeln“), 100m durch Schlamm und unter Stacheldraht robben… Hier war nach der langen Beats Strecke einfach die Luft raus und so gab es zum Abschluss doch noch ein paar Burpees.

Der Super am Sonntag war von der Strecke her eine gekürzte Variante des Beast und kam wahrscheinlich auf knappe 16 bis 18km (ich verlasse mich da auf die Angaben der anderen Läufer, da mir meine Garmin für diese Art Läufe zu schade ist…) und hatte auch so einiges an Höhenmeter zu bieten. Das größte Handicap waren am Sonntag dann die eigenen Beine, da diese die lange Distanz vom Samstag noch nicht ganz verdaut hatten. Aber auch hier ging es mir dank ausgiebigen Triathlon-Grundlagentraining deutlich besser als noch vor einem Jahr. So haben wir die Hindernisse kurz vor Ziel am Sonntag dann auch alle geschafft und konnten glücklich und zufrieden mit uns das letzte Stück der Trifecta-Medaille 2016 in empfang nehmen. (Um dann erstmal 2h zu duschen…)

Der nächste Hindernislauf in meinem Programm ist übrigens der Braveheart-Battle am 11. März 2017 in Bischofsheim an der Rhön. Der umfasst 30+km und als extra Hindernis das nicht zu kalkulierende Wetter Anfang März… Mitläufer willkommen. Auf der Strecke gibt es Nutella-Brote als Verpflegung!