Wörthseetriathlon 2020
Triathlon im „self service“. Gibt es keine Wettkämpfe, werden die Veranstalter und Athleten erfinderisch und führen die abgesagten Veranstaltungen in Eigenregie entlang der geplanten Strecken im Alleingang durch – virtuelle Wertung inklusive.
Die Veranstalter des Wörthsee Triathlons haben die Strecken für das Radfahren und Laufen im Internet veröffentlicht und für das Schwimmen extra eine große Boje ca. 500 Meter vom Ufer entfernt im Wörthsee platziert. Zudem war es möglich, seine über GPS-Sportuhren erfassten Zeiten online im Portal des Veranstalters mit denen anderer Athleten zu vergleichen.
Diese Gelegenheit nutzten einige Brucker Triathleten dafür, die sogenannte Olympische Distanz (1,5km Schwimmen, 40k Radfahren, 10km Laufen) für sich im Alleingang zu bestreiten. Ein wenig seltsam war es schon, so ganz ohne Anfeuern, anderen Athleten und dem ganzen Spektakel zu sporteln, zudem war die Orientierung im See ohne andere Schwimmer nicht ganz so leicht, das tolle Wasser des Wörthsees hat aber hierfür entschädigt. Der Wechsel auf’s Rad verlangte ein vorausschauendes Fahren, schließlich war die Strecke nicht wie im „richtigen“ Wettkampf gesperrt. Die Strecke, die mit Wendepunkten in Richtung Breitbrunn und Herrsching führt, erforderte erhöhte Aufmerksamkeit wegen des Verkehrs. Während die Athleten ihre Räder sonst in der Wechselzone lassen können und in die Laufschuhe schlüpfen, musste dieses Jahr das meist wertvolle Rad im Auto verstaut werden und die hügeligen 10km durch den Wald konnten in Angriff genommen werden. Eine gute Ortskenntnis hat sich hier ausgezahlt, einige Athleten sind über die 10km hinaus geschossen, auf der gut markierten Strecke hat wohl doch ein Pfeil an der für manchen entscheidenden Stelle gefehlt. Den Organisatoren gebührt ein großes Lob, die Brucker Athleten André Tittel, Robert Obertreis und Thomas Hindelang hatten viel Spaß mit diesem doch etwas besonderen Wettkampfformat.